Stadtbibliothek beteiligt sich an DFG-Digitalisierungsprojekt
Die digitalisierten Handschriften werden kostenfrei über das Portal Gutenberg Capture präsentiert. Damit wird ein für die historische und buchwissenschaftliche Forschung hochrelevanter Bestand erstmals online zugänglich. Die drei rheinischen Bischofsstädte hatten im Mittelalter eine politische, religiöse und wirtschaftliche Spitzenstellung
inne und bildeten eine herausragende Region der kulturellen Überlieferung und der Handschriftenproduktion. Zugleich ist die Überlieferungsgeschichte der Handschriften durch neuzeitliche Kriege und die Folgen der Französischen Revolution unübersichtlich. Die Handschriftenbestände finden sich in nicht wenigen Fällen zersplittert auf mehrere regionale Einrichtungen verteilt. An diesem Punkt setzt das Projekt an, das spartenübergreifend auf die vollständige Erfassung und Digitalisierung aller in den drei Städten vorhandenen Handschriften abzielt. Neben der Digitalisierung ist die erstmalige wissenschaftliche Erschließung und die Erfassung der Wasserzeichen der Wormser und Speyrer Handschriften Ziel des Projekts. Die Erschließung erfolgt im Handschriftenportal, dem zentralen Online-Portal für Buchhandschriften in deutschen Sammlungen.
(Text: JGU Mainz)
Mit 273 Handschriften steuert die Wissenschaftliche Stadtbibliothek die meisten Handschriften zum Projekt bei. Voraussichtlich in einem Jahr werden sie nach und nach ins Digitalisierungszentrum der UB gebracht. Aber schon jetzt laufen die Vorbereitungen: So wird von jeder einzelnen Handschrift ein Bestandsprotokoll mit restauratorischer Einschätzung angefertigt. Die Tiefenerschließung der Handschriften aus Worms und Speyer findet in der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek statt.