Lithographiebogen aus dem Verlag Jos. Scholz
Er zeigt vier Städteansichten, eine davon ist Mainz. Eine Stadtansicht von Scholz, die ausschließlich Mainz zeigt – immerhin die Stadt, in der der Verlag über 100 Jahre seinen Sitz hatte –, ist nicht bekannt.
Die Entstehungszeit des Bogens kann auf um 1870 geschätzt werden. Indiz hierfür ist die gut zu erkennende östliche Turmgruppe des Mainzer Doms: Der Mittelturm trägt noch die eiförmige sogenannte „Moller-Kuppel“ (nach dem Architekten Georg Moller benannt), die im Jahr 1870 abgetragen wurde. Von den Seitentürmen fehlen dem einen noch die oberen Geschosse (die im Jahr 1793 zerstört wurden), beim anderen wurden sie bereits rekonstruiert. Auch diese Rekonstruktion erfolgte etwa ab 1870.
Als Vorlage für diese Lithographie könnte ein Stahlstich von Friedrich von Foltz gedient haben, der in „Halenza’s Rheinisches Album“ zu finden ist. Das Album wurde in Mainz bei Halenza ohne Jahresangabe veröffenlicht. Der Stahlstich zeigt exakt den gleichen Bildausschnitt aus derselben Perspektive. Ein Unterschied ist der Zug auf der Eisenbahnbrücke: Dieser fährt auf der Lithographie in Richtung Frankfurt, auf dem Stahlstich in Richtung Mainz. Auch bei den Schiffen auf dem Rhein hat sich der Lithograph einige kleine Abweichungen erlaubt.
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