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  2. Restaurierung Theaterbibliothek

Restaurierung der Theaterbibliothek wurde fortgesetzt

Die Restaurierung von Notenbänden der Theaterbibliothek, über die wir bereits in vergangenen Jahren berichteten, konnte auch 2024 wieder mit Hilfe von Mitteln aus dem Förderprogramm „Bestandserhaltung“ des Landes Rheinland-Pfalz fortgesetzt werden.

13.805,90 Euro Landeszuschuss wurden für die aufwändige Restaurierung von 14 Bänden verwendet. Damit sind seit 2020 nunmehr 33 Partitur-Bände aus der Theaterbibliothek restauriert worden.
Bei der Theaterbibliothek handelt es sich um Aufführungsmaterialien (19./20. Jahrhundert) des früheren Stadttheaters Mainz. Sie umfasst insgesamt ca. 600 Opernpartituren und -klavierauszüge, ca. 100 Texthefte, das Aufführungsmaterial zu ca. 170 Opern und zu ca. 3.400 Werken aus dem Bereich der Konzertmusik.

Bei den zur Restaurierung im Jahr 2024 ausgewählten Bänden handelt es sich – bis auf zwei Ausnahmen, die als Manuskripte gedruckt wurden (d.h. Lithografien von Handschriften) – um handschriftliches Notenmaterial. Die Bände stammen aus dem Zeitraum zwischen 1850 und 1880. Sie wurden als besonders stark beschädigte Objekte aus einer als Ganzes im Original zu erhaltenden Sondersammlung ausgewählt. Zwei Beispiele stellen wir an dieser Stelle genauer vor.

Beim ersten Beispiel handelt es sich um die handschriftliche Partitur von „Aschenbrödel oder Der gläserne Pantoffel. Weihnachts-Komödie mit Gesang und Tanz in 6 Bildern“ nach dem gleichnamigen Märchen bearbeitet von Carl August Görner, Musik von Eduard Stiegmann (ThB 173). Von dieser Komposition ist keine gedruckte Partitur überliefert. Das Exemplar der Mainzer Theaterbibliothek umfasst 176 Seiten, wird auf ca. 1880 datiert und enthält aus späterer Zeit zwei maschinenschriftliche Blätter mit Informationen zum Ablauf. Das Papier der Partitur war durch viele Knicke, Risse und Fehlstellen geschädigt. Alte Reparaturen mit Selbstklebestreifen, Greifspuren und Überklebungen waren ebenfalls der intensiven Nutzung des Materials geschuldet. Die Heftung war sehr locker, zahlreiche Fäden waren abgerissen, Lagen eingerissen und verschoben.

Das zweite Beispiel ist eine zweibändige Partitur der Oper „Der Wildschütz oder Die Stimme der Natur. Komische Oper in 3 Aufzügen“ von Albert Lortzing (ThB 201,1 und 2). Auch hier handelt es sich um Handschriften, die jedoch bereits um 1850 entstanden sind und 326 bzw. 300 Seiten umfassen. Beide Bände waren stark von Schimmel befallen, der bereits sowohl bei den Schriftträgern als auch bei den Einbänden Fehlstellen verursacht hatte. Bünde und Heftung waren teils abgerissen und gelöst, bei einem der Bände sogar ganz verloren.
Die Restaurierungsmaßnahmen umfassten die Trockenreinigung, Dekontamination in Fällen von Schimmel, Stabilisierung der Buchblöcke, Hinterklebung, z.T. Neu- bzw. Nachheftung, Papier- und Einbandrestaurierung bzw. teilweise Herstellen von neuen Einbänden. Alle Bände haben außerdem passgenaue Schutzverpackungen erhalten. Ziel der Maßnahmen war, die Bände zu erhalten bzw. wieder benutzbar zu machen. Die individuellen Gebrauchsspuren (z.B. für Kürzungen umgeknickte Seiten sowie alle Eintragungen) blieben dabei bewusst erhalten, so dass der Charakter des Materials als Quelle zur Aufführungspraxis nicht verloren ging.

Adresse

Frau Silja Geisler
Bereichsleiterin, Sondersammlungen, Autographen, Nachlässe und Bestandserhaltung
Rheinallee 3b
55116 Mainz
Telefon
+49 6131 12-2604
E-Mail
Silja.Geislerstadt.mainzde

Erreichbarkeit

Barrierefreier Zugang vorhanden.
Barrierefreier Eingang in der Greiffenklaustraße über den Schulhof des Schlossgymnasiums. Bitte klingeln.