Lesung: "31 Jahre hinter Gittern - Ein ehemaliger Anstaltsleiter erzählt"

Knast hat noch niemandem geholfen, oder doch? Was kann und vor allem soll der deutsche Strafvollzug leisten? Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigt sich Norbert Henke, erfahrener Sozialpädagoge, Jurist und gut 30 Jahre lang Leiter und „Gefängnisdirektor“ verschiedener Justizvollzugsanstalten in Deutschland. Nach über drei Jahrzehnten im Justizvollzug wollte Henke mit dem Ruhestand sein Wissen und seine Erfahrungen nicht einfach „abschließen“ – und schrieb stattdessen ein Buch. Darin teilt Norbert Henke seine einzigartigen Einblicke in den Alltag deutscher Gefängnisse. Es enthält fesselnde Erzählungen, berührende Anekdoten und historische Hintergründe über die Justiz und den Strafvollzugsalltag.

Norbert Henke eröffnet uns eine Welt, die bisher kaum bekannt war – und zeigt nicht nur die Chancen auf, Menschen zu verändern, sondern beleuchtet auch die Unzulänglichkeiten und Herausforderungen des Systems „Gefängnis“. Mit überzeugender Stimme appelliert er an uns alle, den Strafvollzug nicht länger als reine Abstellkammer für Gescheiterte zu betrachten. Er ruft dazu auf, die Gefangenen als Menschen ernst zu nehmen und das Ziel der Resozialisierung in den Mittelpunkt zu stellen. Denn eine erfolgreiche Wiedereingliederung ist nicht nur im Interesse der Gefangenen, sondern auch der beste Schutz für potenzielle Opfer.

Norbert Henke, 1957 in Mainz-Hechtsheim geboren, war zunächst Sozialpädagoge in der Heimerziehung im Landesjugendheim Ingelheim bevor er Jura studierte. Nach beiden Staatsexamen war Henke dann in den Justizvollzugsanstalten Frankenthal, Koblenz, Diez und Wöllstein (JVA Rohrbach) tätig, davon 21 Jahre als Anstaltsleiter.