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Wie geht Kaffee nachhaltig?

Nachhaltigkeit im Alltag

Am 1. Oktober ist Tag des Kaffees. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland betrug 2023 stattliche 4,8 kg. Für eine Tasse Kaffee (100 Milliliter) werden ca. 7 Gramm Kaffeepulver benötigt. Das wären dann ca. 686 Tassen Kaffee pro Kopf und Jahr. Die Art der Zubereitung hat einen großen Einfluss auf den Geschmack des Kaffees, aber auch auf die Ökobilanz. Wer versucht seinen Verbrauch niedrig zu halten, hat sich vielleicht auch schon gefragt, was die umweltschonendste Weise ist, einen Kaffee aufzubrühen. Die Umweltschäden entstehen nicht nur bei der Zubereitung des Kaffees, auch der Anbau der Bohnen und die Fertigung der jeweiligen Kaffeemaschine hat einen Einfluss auf die Ökobilanz.

Zuerst war die Bohne

Laut einer Untersuchung des Umweltbundesamtes benötigt die Produktion eines Kilogramm Kaffees knapp zehn Quadratmeter Boden. Allein der nach Deutschland importierte Kaffee beansprucht eine Fläche von 1,2 Millionen Hektar. Da Kaffee unter unseren klimatischen Bedingungen nicht wächst, stammt er zumeist aus Brasilien und Vietnam, da sind lange Transportwege unvermeidlich. Wird der Kaffee konventionell angebaut, ist der Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden hoch. Bei der Produktion von Biokaffee ist er deutlich geringer. Die Stiftung Warentest hat diesen Aspekt für Filterkaffee exemplarisch in Schadenspunkte um- und auf acht Jahre hochgerechnet. Der Biokaffee erzeugt 70 Prozent weniger Schadenspunkte als der herkömmliche Kaffee. Wer dann auch noch auf FairTrade achtet, hat den Produzenten und der Umwelt etwas Gutes getan. Eine nachhaltige Bewirtschaftung der Kaffeeplantagen dient dem Schutz von Böden und Gewässern sowie wildlebenden Tieren und Pflanzen. Beim fairen Anbau wird auf die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung der Bauern geachtet.

Dann die Zubereitung

Die Möglichkeiten seinen morgendlichen Kaffee zuzubereiten sind heute vielfältig. Neben der immer noch beliebten Filtermaschine, sind Kaffeevollautomaten, Kapsel- oder Pad-Maschinen aber auch die Pressstempelkanne (French Press) die häufigsten Zubereitungsformen. Diese fünf Geräte hat die Stiftung Warentest verglichen. Dabei ist sie von einer mittleren Lebensdauer der Geräte von acht Jahren ausgegangen. Das ist auch der Zeitraum, über den die Umweltauswirkungen aufsummiert und verglichen wurden. Bei der Pressstempelkanne wurde der Einsatz eines Wasserkochers mit einem Drittel der Kosten berücksichtigt. Problematisch bei dieser Zubereitungsart ist oft, dass mehr Wasser erhitzt wird, als für den Kaffee benötigt wird.

Neben dem eigentlichen Gerät hat auch der tägliche Kaffeekonsum einen signifikanten Einfluss auf die Umweltbelastung. Ein Wenigtrinker genießt in dieser Rechnung eine Tasse Kaffee (120 ml), ein Vieltrinker hingegen acht Tassen (960 ml). Die Stiftung Warentest hat in einer Untersuchung die Aspekte Produktion, Transport und Zubereitung mit Umweltschadenspunkten gewichtet. Davon wurden dann Schadenspunkte für die Entsorgung wieder abgezogen. Dadurch ergab sich folgendes Bild für die verschiedenen Zubereitungsarten.

Die Kapselmaschine mit wiederbefüllbaren Kapseln hat in beiden Fällen die beste Ökobilanz. Besonders, wenn man fair gehandelten Biokaffee verwendet, den über Zweidrittel der Schadenspunkte gehen zulasten des Kaffeepulvers.

Gut zu wissen

Wenn es um die Ökobilanz geht, dann sind Kapselmaschinen mit wiederbefüllbaren Kapseln die erste Wahl beim Kaffeezubereiten. Die wiederbefüllbaren Kapseln gibt es mittlerweile in unterschiedlichen Ausführungen im Handel. Das Online-Magazin Utopia hat sich die Alltagstauglichkeit der Produkte angesehen. Einen entsprechenden Link finden Sie in der untenstehenden Liste.

Die Stiftung Warentest hatte auch untersucht, wie teuer ein Kaffee durchschnittlich aus den fünf unterschiedlichen Kaffeemaschinen ist. Dabei wurden vor allem der Gerätepreis und die Kosten für Kaffee, Wasser und Strom eingerechnet. Je nach Gerät kamen auch noch die Aspekte Entkalkungsmittel, Filtertüten und Wartung in der Rechnung hinzu.

Bei dieser Rechnung wurde leider die Kapselmaschine nur mit den Einwegkapseln berücksichtigt. Ein klarer Sieger ist in dieser Rechnung schwer auszumachen, denn zumindest bei den Vieltrinkern gibt es zwei erst Plätze. Die French Press schneidet vor allem so gut ab, weil die Geräte im Verhältnis sehr günstig sind.

Fazit

Wie Sie ihren Kaffee am liebsten trinken ist und bleibt Geschmackssache. Die zwei aufgeführten Tests berücksichtigen leider einige andere Zubereitungsarten, z.B. die Schraubkanne oder den Handfilter, nicht. Eine gute Idee, um die Ökobilanz Ihres Kaffees klein zu halten, ist fair gehandelten Biokaffee zu genießen. Wie viel Ihnen der gerätebedingte Geschmack wert ist, das dürfen Sie selbst entscheiden. Die vollständigen Berichte der Stiftung Warentest können Sie im Mainzer Umweltladen einsehen.

Eine Tasse Kaffee mit Milch und Zucker, im Hintergrund Kaffeebohnen pixabay; #563797; Shixugang
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