Forschungsbibliothek
Nach den Sparbeschlüssen vom Herbst 2011 hat sich das Profil der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek Mainz verändert. Künftig wird sie mit zwei „Leuchttürmen“ sichtbar und erkennbar bleiben und am Medienstandort Mainz Präsenz zeigen:
Zum einen als Regionalbibliothek für Mainz und Rheinhessen mit Literatur aus und über Mainz und Rheinhessen – das ist der regionale Leuchtturm. Zum anderen durch ihre Handschriften, Rara, Altbestände und Sondersammlungen – das ist der „Forschungs-Leuchtturm“, auf den nun auch ein Mitte 2012 eingerichteter Freihand-Bereich, die Forschungsbibliothek für Buch- und Kulturgeschichte, aufmerksam macht.
Im Rahmen ihrer finanziellen und personellen Möglichkeiten wird die Stadtbibliothek als eine der traditionsreichsten städtischen Kultureinrichtungen mit diesen beiden Schwerpunkten eine zentrale Anlaufstelle für Forscher bleiben und eine gewichtige, unverzichtbare Stimme im Konzert der Wissenschaftsstadt spielen.
Das kulturelle Erbe an Handschriften seit dem 9. Jahrhundert, an Druckwerken nach der Inkunabelzeit und an Sondersammlungen, das die Stadtbibliothek bewahrt und erschließt, ist kein musealer Bestand. Die Bibliothek ist keine Kultur-Verwahranstalt, sondern eine höchst lebendige Forschungseinrichtung, die jeder nutzen kann – sei er ein Oberstufenschüler, ein Studierender, ein Doktorand, Habilitand oder ein renommierter Forscher.
Damit dies gewährleistet bleibt, müssen die historischen Bestände durch moderne Editionen und Forschungsliteratur ergänzt und lebendig gehalten werden. Vor diesem Hintergrund wurde Ende 2011 damit begonnen die frei zugängliche Forschungsbibliothek aufzubauen.
Benutzerinnen und Benutzer finden hier Literatur zu den Bereichen
- Handschriften, Altes Buch, Sonderbestände
- Buchkunde
- Bibliotheksgeschichte sowie
- Kultur- und Wissenschaftsgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit
Ein Großteil dieser Forschungsbibliothek ist ausleihbar. Der Bestand wird ständig erweitert.
Eine Sitzecke im Bereich der Forschungsbibliothek lädt zum Lesen und Entspannen ein. Seit November 2017 hängt hier das Kunstwerk der Schriftkünstlerin Tanja Leonhardt (Schotten). Sie hat den Satz von Jorge Luis Borges "Ich habe mir das Paradies immer als eine Art Bibliothek vorgestellt" mit Acrylfarben auf Leinwand für die Stadtbibliothek künstlerisch umgesetzt. Das Zitat ist dem Essay-Band "Die letzte Reise des Odysseus" (Copyright Carl Hanser Verlag München) entnommen.