Mainz gegen Lebensmittelverschwendung

Die Landeshauptstadt Mainz unternimmt zahlreiche Anstrengungen die 17 Globalen Nachhaltigkeitsziele konkret umzusetzen. Das SDG 12 „nachhaltige Produktions- und Konsummuster sicherstellen“, beinhaltet das Ziel, die globale Nahrungsmittelverschwendung pro Kopf bis zum Jahr 2030 zu halbieren.

In Deutschland werden jährlich rund 18 Millionen Tonnen Lebensmittel entsorgt. Das ist nicht nur ein sozial-ethisches Problem, sondern vor allem auch ein ökologisches. Die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung der größte Hebel, um die Klimakrise zu bekämpfen. Städten kommt dabei eine zentrale Rolle zu: sie sind bürgernah, pflegen enge Beziehungen zur Zivilgesellschaft und den lokalen Unternehmen und haben wichtige Kompetenzen, wie z.B. die Kontrolle über die Abfallwirtschaft. So können sie mit konkreten Maßnahmen und Aufklärungsarbeit innerhalb der Bevölkerung einen großen Beitrag leisten, um dieses Ziel zu erreichen.

...,dass mehr als 1/3 aller Lebensmittel nicht auf dem Teller, sondern in der Tonne landet? In Deutschland sind das sage und schreibe 18 Millionen Tonnen jedes Jahr (s.o.). Nach Studien des WWF ist Lebensmittelverschwendung für 10 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich und damit ein Haupttreiber der Klimakrise. Ein Großteil der Verschwendung in der EU fällt in Städten an. Das lokale Engagement von Städten spielt also eine entscheidende Rolle.

Foodsharing Mainz vereint rund 1300 engagierte Lebensmittelretter:innen, die täglich aktiv dafür sorgen, dass genießbare Lebensmittel nicht in der Tonne landen. In Kooperation mit 105 lokalen Partner:innen aus Handel und Gastronomie retten die Mitglieder überschüssige Lebensmittel und verteilen diese kostenlos an Interessierte. Mit einem starken Netzwerk und vielen Freiwilligen wird hier jeden Tag aufs Neue bewiesen, dass Lebensmittelverschwendung vermeidbar ist und wie viel Freude es machen kann, gemeinsam einen Unterschied zu bewirken. Die Initiative bietet außerdem eine Plattform für den Austausch über nachhaltigen Konsum und inspiriert viele Menschen in Mainz, sich selbst für die Wertschätzung von Lebensmitteln zu engagieren. Fairteiler-Schränke stehen in vielen Stadtteilen, über die ein Teil der geretteten Lebensmittel allen Mainzer:innen zur Verfügung gestellt wird.

Der Verein krumm & schepp e.V. widmet sich der Lebensmittelrettung und zeigt, dass Genuss und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen können. Mit einem familiär gestalteten foodsharing-Café in Mainz bietet der Verein einen Ort der Begegnung, an dem gerettete Lebensmittel kostenfrei und faire Getränke zu selbst gewählten Preisen in gemütlicher Atmosphäre bewusst konsumiert werden können. Der krumm & schepp e.V., mit einigen Mitgliedern und vielen engagierten Helfenden, bietet zudem ein vielfältiges Workshop- und Kultur-Programm an. Die Themen reichen von nachhaltiger Ernährung bis hin zu fairen Lieferketten und geben Einblicke in Möglichkeiten, wie jede:r einen Beitrag zur Lebensmittelwertschätzung leisten kann. Hier wird gezeigt, dass vermeintlich “krumme und scheppe” – Lebensmittel, die nicht der Norm entsprechen – durchaus Platz auf unseren Tellern verdient haben.

Offizielle Eröffnung am 1. Dezember von 10 Uhr bis 19 Uhr, Karoline-Stern-Platz 9, 55118 Mainz.

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