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Biotechcampus Mainz

Anlass

Die Landeshauptstadt Mainz ist eine wichtige Adresse im Bereich der Biotechnologie. Viele Unternehmen, Institute und öffentliche Einrichtungen wie die Universität und die Universitätsmedizin arbeiten erfolgreich in diesem Segment.

Das Hochschulerweiterungsgelände, als Teil der "Biotechnologie-Achse", bietet beste Voraussetzungen für den Aufbau eines zentralen Flächenareals als Startpunkt für einen "Biotechnologie-Campus".

Lageplan
Plan: Lageplan© Landeshauptstadt Mainz – Stadtplanungsamt

Städtebauliches Realisierungskonzept

Auf Grundlage der beiden rechtskräftigen Bebauungspläne "Hochschulerweiterungsgelände südlich des Europakreisels - 1. Änderung (B 158 / 1.Ä)" und " Hochschulerweiterungsgelände südlich des Europakreisels - 3. Änderung (B 158 / 3.Ä)" wurde gemeinsam mit den Eigentümer:innen im Areal ein städtebauliches Realisierungskonzept für den Bereich "Hochschulerweiterung südlich des Europakreisels" entwickelt.

Gemeinsam mit Vertretern des Landes Rheinland-Pfalz (Ministerium der Finanzen, Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung, Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz) der Grundstücksverwaltungsgesellschaft Stadt Mainz mbH (GVG), der Mainzer Verkehrsgesellschaft mbH (MVG) und der Innovationspark Mainz GmbH & Co. KG wurde unter der Federführung des Stadtplanungsamtes ein nachhaltiger, städtebaulicher Ansatz für einen neuen "Biotech-Campus" formuliert.

Prozess

Die Erarbeitung des städtebaulichen Realisierungskonzeptes erfolgte in mehreren Workshops. Nach einem Auftakttermin im April 2023 wurden in den beiden Workshops im Juni 2023 und September 2023 die Inhalte erarbeitet. Die externen Planungsbüros "bb22 architekten + stadtplaner" sowie " Drei Eins Stadt Freiraum Architektur ", beide mit Sitz in Frankfurt am Main, haben den Prozess planerisch begleitet und das städtebauliche Realisierungskonzept erstellt.

Städtebauliches Realisierungskonzept
Plan: Städtebauliches Realisierungskonzept© Landeshauptstadt Mainz - Stadtplanungsamt / Büro bb 22 / Drei Eins Architekten

Bausteine des Realisierungskonzeptes

Das städtebauliche Realisierungskonzept beinhaltet insbesondere eine durchgrünte Entwicklung des Quartiers mit hoher Aufenthalts- und Freiraumqualität. Die Kernpunkte des Konzeptes sind:

Grünflächen:
Es werden zwei öffentliche Parks mittig im östlichen und westlichen Erschließungsring angelegt. Zudem werden begrünte "Vorzonen" auf den privaten Flächen entstehen, die mit besonderen, so genannten "Leitbaumarten", gestaltet werden.

Darstellung
Darstellung© Landeshauptstadt Mainz - Stadtplanungsamt / grauwald studio

Das Erscheinungsbild des Biotechnologie-Campus und die Aufenthaltsqualität für Mitarbeitende und Besucher:innen wird maßgeblich von der Qualität der Freiräume bestimmt. Die Implementierung von begrünten "Vorzonen", insbesondere auf den hiervon tangierten Privatgrundstücken ist ein zentraler Baustein des Konzeptes.

Die Straßen- und Verkehrsräume sollen großzügig und durch Begleitgrün attraktiv gestaltet werden. Dies soll, aufgrund der fixierten Straßenraumquerschnitte, in großen Teilbereichen auf den privaten Flächen erfolgen.

Darstellung
Darstellung© Landeshauptstadt Mainz - Stadtplanungsamt / grauwald studio

Fußwege:
Ergänzend zu den öffentlichen Durchwegungen werden weitere Wege zur Feinvernetzung im Quartier vorgeschlagen, um die Erreichbarkeit im Quartier zu verbessern und damit kurze Wege zu ermöglichen.

Mobilität:
Ein Mobilitätskonzept, dass im Auftrag der biomindz GmbH vom Kompetenzzentrum Intelligente Mobilität (KIM) für das Quartier erarbeitet wurde, zeigt nachhaltige Mobilitätsangebote auf, die in das städtebauliche Realisierungskonzept übernommen wurden. Ebenso ist die Errichtung einer zentralen Quartiersgarage vorgesehen.

Umsetzung / LOI

Der Erfolg einer Campusbildung hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, die insbesondere von den beteiligten Grundstückseigentümern beeinflusst werden können.

Zur Umsetzung des städtebaulichen Konzeptes wurde ein "Letter of Intent (LOI)" zwischen der Stadt Mainz und den Grundstückseigentümer:innen erarbeitet. Als wesentlicher Baustein für eine gemeinsame, kooperative Entwicklung des Areals hin zu einem hochwertigen "Biotech-Campus" fokussiert sich der "LOI" auf die Verständigung aller Beteiligten auf gemeinsame Ziele.

Ziel ist es, eine Nutzungsmischung für ein zukunftsfähiges Quartier zu erhalten, in dem die Ansiedlung mit Einrichtungen für Forschung- und Entwicklung, Konferenzbereiche, Gastronomie, Nahversorgung, KiTa(s) sowie eine zentrale Quartiersgarage von den Grundstückeigentümer:innen verfolgt wird.

Mit dem "LOI" verständigen sich alle Eigentümmer:innen zudem auf die Gestaltungsregelungen des gemeinsam erarbeiteten städtebaulichen Konzeptes sowie die Vorstellung und Beratung der zukünftigen Bauvorhaben im "Planungs- und Gestaltungsbeirat (PGB)" der Stadt Mainz. Die Beteiligten vereinbaren auch, sich in regelmäßigen Abständen über Aktivitäten im Areal zu informieren und die gemeinsam erarbeiteten Kriterien abzustimmen.

Sowohl das städtebauliche Realisierungskonzept als auch der "LOI" zeigen die hochwertigen Ansätze für die zukünftige Entwicklung im "B 158" auf, ohne das bestehende Baurecht zu verändern.

Am 23.09.2024 wurde der LOI von allen Eigentümer:innen im Areal des "Biotech-Campus" unterzeichnet.